Zachcial (1990) bestätigt u.a. die
Hypothese, „dass die Wirksamkeit von Verkehrsinfrastrukturinvestitionen
besonders in Regionen mit ubiquitärer Versorgung mit Verkehrsinfrastrukturen
‚nachlässt‘“. „Die Infrastrukturinvestitionen wirken nie allein, sondern immer
im Kontext mit dem vorhandenen Verkehrsinfrastrukturnetz sowie anderer
begünstigender Entwicklungspotentiale (Kocks 1999, S. 133)
Zusammenfassend und verkürzt
lässt sich folgende Bewertung treffen: Grundsätzlich ist der eindeutige
Nachweis eines Beschäftigungseffektes von Verkehrsinfrastruktur aufgrund von
Multikausalität und Nichtherstellbarkeit von Kontrollbedingungen
(c.p.-Bedingungen) methodisch schwierig. Eine neue Verkehrsverbindung
ermöglicht eine Vielfalt von Reaktionen der Akteure des Arbeitsmarktes, z.B.
Finden eines neuen Arbeitsplatzes bei Erhalt (Folge: Pendeln) oder Aufgabe
(Folge: Umzugsmobilität) des bisherigen Wohnstandortes; Standortverlagerungen
von Unternehmen und Arbeitsplätzen etc.
Der eindeutige Nachweis neuer Arbeitsplätze durch Verkehrsinfrastruktur ist
(siehe oben) schwierig, da der Arbeitsmarkt von zu vielen anderen Grössen
beeinflusst wird. Wenn die Bewertung auf einer ausreichend großen Systemebene
stattfindet, so sind die Beschäftigungswirkungen neutral, da die Arbeitsplätze
allenfalls neu verteilt, aber nicht neu geschaffen werden („Nullsummenspiel“).
Eckey, H.-Friedrich (1994): Formale und effektive Inzidenzen von Verkehrsinfrastrukturinvestitionen. Kurzexpertise im Auftrag der Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung. Bonn, Schauenburg
Kocks
Consult GmbH (1999): Aktualisierung und Weiterentwicklung verfügbarer Modelle
zur Einschätzung des Einflusses erwogener Massnahmen an der verkehrlichen
Infrastruktur auf die regionale Beschäftigungssituation. Im Auftrag des BM
Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, FE-Nr. 96484/97, Vorentwurf des
Schlussberichts
C:\Eigene
Daten\VERKEHR\Stellungn_B50neu-Hochmosel17.12.99.doc