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Kernargumente gegen die A22/A20 |
1.
Das festgestellte Kosten-Nutzenverhältnis ist für
die A22/ A20 extrem ungünstig. Diese Planung ist mit Abstand die
teuerste und hat dabei die geringste Verkehrswirksamkeit. Wegen
dieser enormen Ineffizienz und in Anbetracht des mit bis zu € 60 Mrd.
hoffnungslos unterfinanzierten Bundesverkehrswegeplans ist die weitere
planerische Untersuchung nicht zu rechtfertigen. 2.
Der von einigen Lokalpolitikern propagierte
wirtschaftliche Nutzen für die Region durch die A22/ A20 ist sachlich nicht
fundiert. Es gibt keine Studien, die eine wirtschaftliche Entwicklung
durch Autobahnen in ländlichen Regionen nachweisen. Vielmehr
ist genau das Gegenteil der Fall. Ortsansässige Betriebe werden durch
steigenden Konkurrenzdruck geschwächt, Arbeitsplätze können verloren
gehen und Neuansiedlungen von Industrie und Gewerbebetrieben sind durch
die A22/ A20 nicht zu erwarten. 3.
Die A22 zerschneidet einzigartige Landschaften von
hohem ökologischen Wert. Sie ist ausschließlich Neubaustrecke, die auf bisher naturnahen
Gebieten erhebliche Flächen versiegeln wird. Diese gelten als „schützenswerte
unzerschnittene Räume“ (Bewertungskriterium im
Bundesverkehrswegeplan) und werden unwiderruflich zerstört. 4.
Etwa 50 Tier- und Pflanzenarten, die durch die „Rote Liste“ als hoch
schützenswert eingestuft sind, leben in der Region der A22/ A20.
Durch den Autobahnbau ist ihr Lebensraum bzw. Rückzugsgebiet stark gefährdet.
5.
Die „wirksame Entlastung der Hamburger Elbquerungen“ als ein
wesentliches Planungsziel für den Bau der A22/ A20 wird nicht erreicht. Der
Entlastungseffekt ist so minimal, dass die immensen Baukosten nicht
gerechtfertigt sind und die Trassierung für jeden Privatinvestor durch
das äußerst geringe Verkehrsaufkommen absolut uninteressant ist.
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6.
Durch den zu erwartenden Autobahnzugangsverkehr und durch
MAUT-Flüchtlinge kommt es
zu unzumutbaren Mehrbelastungen durch erhöhtes Verkehrsaufkommen für
die Anwohner und Nutzer der B 73 und der angrenzenden Kreisstraßen. 7.
Eine durch Landwirtschaft geprägte Kulturlandschaft wird zerstört:
Wertvolle landwirtschaftliche Flächen gehen verloren,
landwirtschaftliche Betriebe werden vernichtet und eine
zukunftsorientierte Entwicklung ist den wenigen verbleibenden Betrieben
nicht mehr möglich. 8.
Die A22/ A20 verliefe in einem verkehrlich wenig belasteten
Gebiet. Durch den Transitverkehr der A2a/ A20 und den im erheblichen Umfang
entstehenden induzierten Verkehr, verliert die Region ihre wesentlichen
Qualitäten: Die Möglichkeit des ruhigen, naturnahen Lebens mit relativ
guter Anbindung an die Großstadt Hamburg. Der gerade aufkeimende
„sanfte Tourismus“, der die Unzerstörtheit der Landschaft zur
Voraussetzung hat, würde im Keim erstickt. 9.
Durch die dramatische Zunahme der Lärmemission in einem bisher
gering belasteten Gebiet wird eine massive Gesundheitsgefährdung
erwartet. Die Einzigartigkeit der Region als Lebens- und Wohngebiet wird
zerstört. Ein wirksamer Lärmschutz ist rechtlich und faktisch unmöglich. 10.
Die Fahrtzeiten in das Zentrum Hamburg werden sich
nicht nennenswert verkürzen. Durch
das Nadelöhr Elbtunnel und die langwierige Einfahrt über die
A23 (ab Elmshorn) wird sich die Fahrtzeit um maximal 10 Minuten
verringern. Bei einer teilweisen Privatfinanzierung mit MAUT-Stationen,
würden enorme Gebühren entstehen und die Fahrtzeit würde sich sogar
verlängern. |